Donnerstag, 25. Mai 2017
Alles neu macht der ... 1. Tag in der "Stress" Klinik
Was geht denn hier ab?
Gestern vormittag bin ich also in der psychosomatischen Klinik angekommen. Ist alles total neu. Habe mich auch noch gar nicht groß an jemanden angeschlossen. Sonst tue ich mich leicht damit, aber im Moment, will ich gar nicht so recht. Es ist zwar unangenehm beim Essen sitzen und sich (noch) nicht zu einer Gruppe gehörig zu fühlen, aber eigentlich bin ich ja froh, wenn ich mal meine Ruhe habe. Ich brauche es, mal für mich zu sein und das hatte ich ja lange nicht. Es reicht mir leider dazu auch nicht mal ein Tag, ich brauche irgendwie mehrere Tage, um runterzukommen und wieder auf mich zu hören. Und diese mehreren Tage habe ich im Alltag als berufstätige Mama und Ehefrau und Tochter ja nicht. Utopisch!

Einen Termin mit der Ärztin hatte ich ja gestern schon. Aber statt 100 Minuten waren es nur 70 und sie hat schon auf die Uhr gesehen, ich weiß nicht. Naja will ja nicht schon wieder bei Kleinigkeiten rumkritteln. Es ist halt schon erschreckend wie hoch oft die Rechnungen der Ärzte und Krankenhäuser an die Krankenkassen sind. Naja, egal. Und dann wieder bekommen Ärzte von Kassenpatienten übers ganze Quartal erschreckend wenig. Ich verstehe es nicht.

Gut, dass heute Feiertag ist, ich habe 3,5 Stunden einen 12 seitigen Fragebogen ausgefüllt. Wie es mir geht, zu meiner Kindheit, Eltern, Ehe, Beruf, zu mir, meine Ziele, mein Lebenslauf.... Mir ist halt viel eingefallen. Die eine sagte zu mir, Sie hätte 1-2 Stunden gebraucht. Also keine Angst, falls es Euch mal bevorsteht, so einen Fragebogen auszufüllen: Bei Euch muss es nicht so lange dauern wie bei mir.

Wie ich die anderen verstanden habe, werden die Tage dann recht "stressig". (Witzig - im Krankenhaus gegen den Stress! ;-) ). Also viele Termine. Oh je, hoffentlich schaffe ich das dann. Und hoffentlich hilft es mir hier auch. Es gibt hier ja einige, die schon mehrmals hier waren. Alle, die ich gehört habe sind zufrieden, aber Sie sind nochmal hier.... Na gut, das eine habe ich verstanden, es sind eben neue Themen aufgetaucht, die zu bearbeiten sind. Das leuchtet mir ja schon ein.

Ich habe ja meinem Arbeitgeber keine Diagnose genannt. Ich will nicht in eine Schublade gesteckt werden, die hält nichts aus. Und wenn ich mich intern bewerben möchte, heißt es vielleicht hinter vorgehaltener Hand: "Nimm die nicht, die hatte schon mal Burnout, die ist nicht belastbar."
Blöd ist jetzt nur, dass auf der Krankmeldung der Name der Klinik brangt, das ginge ja noch, die hat ja verschiedenen Abteilungen, aber es steht auch die Station drauf und da ist es doch ein leichtes zu googeln und herauszufinden, das eine "Psycho"-Abteilung ist. Werde morgen mal mit der Ärztin sprechen, ob es auch eine Krankmeldung ohne Station gibt oder ob ich die Station durchstreichen (unkenntlich) darf. Ich frage mich auch, ob ich die Krankmeldung direkt zur Personalabteilung schicken darf. Normal muss ich die AU-Bescheinigung zur Sekretärin meiner Abteilung senden und die gibt es an die Personalabteilung weiter. Aber selbst wenn, wird es mir nicht helfen. Wenn mein Chef die Personalabteilung fragt, wird die ihm bestimmt sagen, wer die Krankmeldung ausgestellt hat, auch wenn die es vielleicht nicht dürften.

Wie ist das bei Euch? Hattet Ihr schon mal eine ähnlich Situation? Habt Ihr schon mal die Diagnose Eurem Arbeitgeber gegenüber verschwiegen?

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